Call for Papers

Die Auseinandersetzung mit Ausgrenzung und Diskriminierung auf der einen, und der Reproduktion von Privilegien auf der anderen Seite ist ein wichtiger Bestandteil des „Dishwasher-Magazine“ und deswegen auch Themenschwerpunkt der ersten neuen Ausgabe. Diese soll im Wintersemesters 2018/19 unter dem Titel „Distinktion und Bluff: Leben und Überleben an der Uni“ erscheinen.

Distinktion, also die mehr oder weniger bewusste Abgrenzung von schichtspezifischen Personenkreisen zu Personenkreisen anderer sozialer Schichten findet auch an der Uni statt. Abfällige Bemerkungen und negative Vorurteile über Personen aus einem nicht-akademisch geprägten Elternhaus sind sowohl unter Studierenden als auch unter Dozent*innen und Professor*innen im alltäglichen Sprachgebrauch und vor allem im Verhalten verankert.

Indirekt findet Ausgrenzung unter anderem durch den sog. (Hochschul-) Bluff statt. Um zu beeindrucken oder ihren Aussagen Gewicht zu verleihen benutzen viele Dozent*innen und auch Studierende besonders häufig Fachausdrücke, Fremdwörter und konstruieren ihre Sprache absichtlich Komplex. Dass Studierende aufgrund dessen nicht alles verstehen kommt nicht selten vor, und dass trotzdem kopfnickend still weiter zugehört wird leider eben auch. Gerade Studierenden aus nicht-akademischen Familien werden durch diesen ´Bluff´ getäuscht und bekommen das Gefühl vermittelt nicht gut genug oder nicht schlau genug zu sein.

Besonders diese Phänomene wollen wir in der Ausgabe thematisieren und suchen Personen, die lust haben Artikel passend zum Thema zu schreiben. Diese können selbst recherchiert sein, und oder eigene Erfahrungen beinhalten.

Gerade die Erfahrungsberichte, aber auch die Artikel, müssen nicht zwingend Distinktion und Bluff als Schwerpunkt haben. Allgemein sind Artikel, die sich mit Chancen-Ungleichheit und Diskriminierung an der Uni befassen, passend. Redaktionsschluss ist der 31.10.18.

Egal ob Prof. oder Studi, wir freuen uns auf eure Ideen und Texte.

Das Referat gibt es seit 2003 an der Universität Münster. Es setzt sich für die Interessen von Arbeiter*innenkinder ein.

Das Dishwasher Magazin ist ein Magazin von Arbeiter*innenkindern für alle. Der Name bezieht sich auf den sog. Tellerwäscher-Mythos, also der Annahme, jede*r egal wo er oder sie herkommt und wer die Eltern sind, könne vom Tellerwäscher zum Millionär werden. So predigen es häufig privilegierte Menschen, auch wenn dies nicht der Realität entspricht.

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