Redaktions-Grundsätze

Wir sind ein Magazin von und für die Working Class, also für klassische Arbeiter*innen sowie für studierende -und fertig studierte- Arbeiter*innenkinder. Genau so wie unsere eigenen Biografien versucht auch das Magazin den Spagat zwischen der eigenen Herkunft und den studentisch/ akademischen Milieus zu schaffen bzw. Sich seinen ganz eigenen Raum zu schaffen und eine ganz eigene Perspektive einzunehmen. Damit das gelingt, haben wir uns ein paar sinnvoll erscheinende Punkte überlegt, mit denen wir auf der Textebene arbeiten wollen. Hier eine lose Aufzählung:

 

  • Wir wollen Einfluss auf den öffentlichen Diskurs nehmen, dazu wollen wir uns aber nicht akademisch hochtrabend ausdrücken. Auch die sog. leichte Sprache wollen wir nicht verwenden, obwohl wir es für sinnvoll halten, während des Redaktionsprozesses auf die leichte Sprache zurück zu greifen um evtl. noch bessere Formulierungen zu finden. Wir wollen unsere eigene Sprachform finden und entwickeln. Von einzelenen Wörtern über Formulierungen bis hin zu Texten und Formaten.

 

  • Es gibt einige Fachbegriffe und wissenschaftliche Formulierungen die wir ausdrücklich unterstützen und uns für dessen Verbreitung einsetzen. Vor allem, wenn es Begriffe wie z. B. Klassismus sind, die zwar im deutschen Sprachraum noch nicht so verbreitet sind aber eindeutig dabei helfen, Probleme klar zu benennen und zu thematisieren.

 

  • Wir wollen klassische Kampfbegriffe, Parolen und Erzählungen gewisser Szenen und Milieus vermeiden. Auch wenn diese Begriffe zwar rein logisch treffend sein können, sind sie in der Realität mit einer Vielzahl von Assoziationen verbunden, die wir selber nicht verbreiten wollen, und die in der Regel über Jahrzehnte hinweg von ausschließlich Privilegierten Menschen geprägt wurden. Das beschriebene wird auch als sog. Framing bezeichnet. Welche das im Detail sind, wird sich mit der Zeit zeigen.

 

  • Menschen und Menschengruppenverachtende Äußerungen werden nicht tolleriert (sollte selbstverständlich sein und keiner weiteren Erläuterung bedürfen).

 

  • Dieses Magazin richtet sich ausdrücklich gegen das sog. meritokratische Leistungsprinzip Stichwort Tellerwäschermythos (auch das sollte wohl klar sein).

 

  • Aus den oben genannten Gründen kann es manchmal sinnvoll sein, einfach einen weniger belasteten englischsprachigen Begriff zu benutzen. Wir achten z.B. darauf, statt von uns als Arbeiterklasse lieber von uns als Working Class zu sprechen. Das tun wir, weil wir das Gefühl haben, dass der Begriff „Arbeiterklasse“ in Deutschland schon viel zu Häufig von allen möglichen Gruppen und Parteien benutzt wurde und die Deutungsmuster dazu schon ausgreizt sind.

 

An dieser Liste werden wir kontinuierlich arbeiten und sie in unregelmäßigen Abständen ändern und verfeinern. Solltet Ihr Ideen, Vorschläge und Anregungen für uns haben könnt ihr euch jederzeit an uns wenden.

 

redaktion(at)dishwasher-magazin.de

 

Das Dishwasher Magazin ist ein Magazin von Arbeiter*innenkindern für alle. Der Name bezieht sich auf den sog. Tellerwäscher-Mythos, also der Annahme, jede*r egal wo er oder sie herkommt und wer die Eltern sind, könne vom Tellerwäscher zum Millionär werden. So predigen es häufig privilegierte Menschen, auch wenn dies nicht der Realität entspricht.

Skip to content